Siedlungen und Wachstum

Bis Mitte des 19.Jahrhunderts war unser Holweide ein kaum besiedeltes Gebiet mit vielen Feldern, Wiese und Heide. Im Jahr 1828 gab es hier drei Dörfer: Wichheim (151 Einwohner), Schweinheim (314 Einwohner) und Schnellweide (86 Einwohner). Holweide war ein Gut mit 10 Einwohnern. Auf dem Rittergut Isenburg lebten 12 Menschen. Mit der Industrialisierung und dem Wechsel des Sitzes der Bürgermeisterei Merheim nach Holweide änderte sich dies.

 

Alle fünf Orte zusammengefasst zählte Holweide im Jahre 1880 1510 und im Jahr der Eingemeindung 1910 schon 2500 Einwohner.

 

Der ungeheure Geburtenzugang bis in die Zeit des ersten Weltkrieges hinein, sprengte die Möglichkeit der Ernährung aus und von der eigenen Scholle, was bis dahin überwiegend in Holweide der Fall war. So mußte die heranwachsende Jugend, als auch die jüngeren Väter einem auswärtigen Broterwerb nachgehen. Dieser bit sich anfangs in den aufblühenden Industriezweigen in Dellbrück - Fa. Walther & Cie u.a. - sowie in Mülheim - Fa. Felten und Guilleaume - und in Deutz/Kalk - Fa. Klöckner Humboldt Deutz AG.

 

Auch die elektrische Kleinbahn (KVB/Stadtbahn) lockte ab 1906 weitere neue Einwohner aus dem Bergischen Land nach Schweinheim, Wichheim, Schnellweide und Holweide.

 

In den Jahren nach 1920 und nach 1935 kamen weitere Arbeitgeber wie Bahn, Post, Stadtverwaltung und andere rechts- wie auch linksrheinische Industrie- und Verwaltungsbetriebe hinzu.

 

Die so entstandene Landschaftsstruktur eines fast ausschließlichen und ruhigen Wohngebietes veranlaßte immer mehr Menschen, zu Anfang als sogenannte Landflucht aus dem Bergischen Land in erwerbsnahe Wohngebiete und später als Stadtflucht aus der betriebsamen Stadt Köln zur Ansiedlung bzw. Wohnungsnahme in Holweide.

 

Von 1965 bis 1969 verdoppelte sich die Einwohnerzahl gar auf 17.000 Einwohner.

Auf diese Weise entstanden neben privaten Wohn- und Geschäftsbauten altansässiger Bewohner für die neu hinzuziehenden vorgenannten Bürger sowohl Mietwohnungen, als auch in Form von Neueigentum Ein- und Mehrfamilienwohnhäuser je nach Erfordernis zu etwa folgenden Zeiten:

 

1890-1900 Ringenstraße (Mietwohnungen, überwiegend erbaut von ortsnahen Industriellen für ihre Arbeitnehmer)

 

1900-1905 westliche Piccoloministr. (Mietwohnungen, überwiegend erbaut von der Fa. Kämmerling für ihre Arbeitnehmer)

 

1919-1920 Siedlung van der Zypen Klein Herl (Vornehmlich für Arbeitnehmer)

 

1921-1923 Ernststr. (Einfamilien-Eigenheime, erbaut durch die GAG)

 

1922-1926 Iddelsfelder Str. (Einfamilien-Eigenheime, erbaut durch die GAG)

 

1926-1929 Märchensiedlung (Einfamilien-Eigenheime, erbaut durch die GAG)

 

1952-1954 Siedlung Bertha-von-Suttner-Str. (Einfamilien-Eigenheime, erbaut durch die Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft des VDK, Düsseldorf)

 

1956-1957 Siedlung Am Marienstift (Einfamilien-Eigenheime, erbaut durch die Deutsche Wohnungsgesellschaft, DEWOG)

 

1958-1961 Siedlung Honschafts-/Piccoloministr. (Mietwohnungen, Eigenheime, erbaut durch die DEWOG)

 

1962 Siedlung Buschfeldstr./ Wilhelm-David-Str. (Mietwohnungen, Einfamilien-Eigenheime erbaut durch die Düsseldorfer Kleinwohnungsbaugesellschaft)

 

1963 Siedlung Chemnitzer/ Dresdner Str. ( Einfamilien-Eigenheime, erbaut durch die Gemeinnützige Aachener Wohnujngsbaugesellschaft)

 

1965 Siedlung Am Flutgraben ( Einfamilien- und Mehrfamilien-Mietwohnungen, erbaut von "Deutsche Krankenversicherung" (DKV), für ihre Arbeitnehmer)

 

1966-1967 Siedlung Fehrenbachstr. (Einfamilien-Eigenheime erbaut durch die DEWEOG und Eigenbau)

 

1970-1978 Siedlung und Hochhaus Gerhart-Hauptmann-Str. (Mietwohnungen, erbaut durch die Baugesellschaft Grund und Boden)

 

1980-1987 östliche Piccoloministr., Bergisch Gladbacher Str. Walter-Meckauer-Str. (Ein- und Mehrfamilien-Wohnhäuser sowohl Eigenheime, wie auch als Mietwohnungen privater Bauherren)

 

1986-1988 Wichheimer Kirchweg/ Karl-Höher-Str. (Einfamilien-Eigenheime, erbaut durch verschiedene Baugesellschaften)

 

Ende der 90er Jahre kam die Siedlung in der Ernst Cassel Straße hinzu. Erbaut auf Kortlangs Heide.

 

Die neueste Holweider Siedlung findet sich im Oberiddelsfeld.